Mobilfunkausbau – geniale Zukunft oder böses Erwachen?

Die Frage ist doch, wie gehen wir mit den Zukunftstechniken um? Natürlich ist diese drahtlose Technik bequem und innovativ. Ich bin immer erreichbar und kann jeder Zeit und an jedem Ort in jeglicher Form kommunizieren und mich informieren. Übrigens heute schon möglich über 4G, wenn es denn mal flächendeckend ausgebaut ist. Das haben wir alle lieb gewonnen und wollen es nicht wieder hergeben, genauso wie unser liebes Auto. Allerdings setzen wir uns 365 Tage 24 Stunden einer gewissen Funkstrahlung aus. Die Frage ist wieviel verträgt der Mensch und die Umwelt davon ohne Schaden zu nehmen? In den letzten Jahren hat sich auf dem Funksektor sehr viel getan. Wir reden hier über Massenfunkdienste wie WLAN, DECT, Bluetooth, 3G, 4G und so weiter, die gemeinsam schon eine sehr hohe Funkdichte erreicht haben, und genau das ist das Problem. Nun kommt der nächste Funkdienst hinzu, der eine Vervielfachung der Sendeeinrichtungen (in Deutschland von ca. 90.000 auf 750.000) und zu noch mehr Endgeräten mit eigenen Sendern führt. Ein weiteres Problem ist die hohe Sendefrequenz im Mikrowellenbereich und das Bündeln der Funkstrecke zum Endgerät (Beamforming genannt). Die Funkbelastung wird um ein Vielfaches erhöht und die Umwelt damit belastet. Eine Irritation für Tiere und Pflanzen wird billigend in Kauf genommen. Aber allem voran steht jedoch die Ungewissheit darüber, ob Funkdienste und im speziellen 5G als unbedenklich für unsere Gesundheit gesehen werden kann. Diese Frage ist sehr ernst zu nehmen und so lange diese nicht fundiert und ausreichend geklärt ist, muss man das Vorsorgeprinzip gelten zu lassen.

Dann kommt bei 5G noch der Aspekt des gläsernen Menschen hinzu. Eine Datensammlung mit gigantischem Ausmaß wird nun möglich. Die Unternehmen wollen viel Geld damit verdienen, aber was passiert mit diesen Daten? Es geht uns nicht darum, den Fortschritt ausbremsen zu wollen, sondern ausschließlich darum, kritisch zu hinterfragen. Welchen Preis zahlen wir in Zukunft dafür, wenn dieser Funkdienst in diesem Ausmaß so ausgebaut wird?

Die Stadt Memmingen muss den Ausbau kritisch hinterfragen und über den Deutschen Städtetag auf den Gesetzgeber einwirken mit dem Ziel, die geltenden Grenzwerte zu senken.

Die Stadt Memmingen sollte umfassend aufklären damit die Bürger*innen sich eine eigene Meinung zum 5G Ausbau bilden können. Niemand muss auf sein Handy verzichten, aber Jeder sollte sich informieren, was zum persönlichen Schutz zu tun ist und was sind die alternativen Techniken, die es bereits gibt. Sehen Sie auch folgenden Filmbeitrag von Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP) dazu: